Vor der Einführung des SARS–CoV-2-Heim-Tests
Zu Beginn ist selbstverständlich eine breite, öffentliche Kommunikation erforderlich, um schon im Ansatz ein fundiertes Basiswissen zu schaffen und möglichen Falschinformationen vorzubeugen. Der Schnelltest testet auf Infektiosität, das heißt auf Ansteckungsfähigkeit, und hat eine geringere Sensitivität im Vergleich zum PCR–Test. Dafür punktet er mit der Schnelligkeit beim Testen, was die Anwendung deutlich praktikabler für Privatpersonen macht. Zudem ist es wichtig, sich zu sensibilisieren, damit nicht der Eindruck erweckt wird, die Coronavirus-Pandemie sei Dank der Testungen vorbei. Der Rapid Test ist lediglich eine zusätzliche Maßnahme, um das SARS–CoV-2-Virus schneller zu bekämpfen. Die AHA+AL-Formel wird auch weiterhin bestehen bleiben, um die Verbreitung einzudämmen. Da es sich bei einem negativen Test lediglich um eine Momentaufnahme für maximal einen Tag handelt, können die anderen Schutzmaßnahmen nicht vernachlässigt werden. Niemand sollte sich aufgrund des Selbsttests in einer falschen Sicherheit wiegen: Denn nur weil man selbst in diesem Moment negativ getestet ist, heißt das nicht, dass man sich nicht bei anderen anstecken kann. Die Betonung sollte auf dem Nutzen der Tests liegen, nämlich die Schnelligkeit zum einen und zum anderen die dadurch entstehende Freiheit, das Leben wieder hochzufahren.
Aus einer anderen Blickrichtung wird die Aussage noch etwas klarer: Es geht nicht um den einzelnen negativen Test, sondern um die positiven Ergebnisse, die bei breiter und regelmäßiger Anwendung auftauchen. Hier muss sofort eine konsequente Selbstisolation erfolgen, um den großen Vorteil der Schnelltests auszuspielen. So könnte erreicht werden, dass sich nur noch sehr wenige Menschen anstecken und das Virus kann sich nicht weiter ausbreiten.
Falsch-negative/ falsch-positive Ergebnisse
Natürlich sei an dieser Stelle auch auf sogenannte „falsch-negative“ bzw. „falsch-positive“ Ergebnisse hingewiesen. Dies bestärkt die Forderung, die AHA+AL Regelungen weiterhin bestehen zu lassen, um auch bei einem falschen Ergebnis sich und seine Mitmenschen zu schützen. Der Rapid Test allerdings braucht gar nicht zu 100 % richtig zu liegen, wenn die zusätzlichen Maßnahmen weiter angewandt werden. Dank der Schnelligkeit bei der Auswertung und der damit verbundenen frühzeitigen Erkennung von Infektionen (auch bei ausbleibenden Symptomen), gilt er sogar als epidemiologisch wertvoller also zum Beispiel ein verzögerter PCR–Test. Das heißt ganz konkret: Mit dem Schnelltest können mehr und schneller infektiöse (also ansteckende) Personen entdeckt werden. Die gesamte Teststrategie in einem muss eine möglichst hohe Sensitivität erreichen und nicht jeder einzelne Test an sich. Damit lässt sich SARS–CoV-2 nachhaltig und dauerhaft eindämmen.